St. Blasius Schützenprozession

Die Schützenprozession zieht den Kreuzberg hinauf.

 

Die St. Blasius Schützenprozession ist zentraler und unverzichtbarer Bestandteil des alljährlichen Schützenfestes. Sie hat ihren Ursprung in Förde Anfang des 17. Jahrhunderts (um 1636/1637). Zu jener Zeit wütete in Grevenbrück/Förde die Pest. Ihr fielen nahezu 100 Menschen zum Opfer. In ihrer Not beteten die Menschen zum Hl. Blasius, der als Helfer bei Krankheiten, Seuchen und als Nothelfer der Bauern angerufen wurde. Sie legten ein Gelübde ab, alljährlich 3 Wochen nach Pfingsten die St. Blasius Prozession abzuhalten. Der Weg führte damals wie heute von Förde über den Kreuzberg Richtung Maumke und von dort über Bonzel zurück nach Förde. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde manchmal an diesem Wochenende zugleich ein Jahrmarkt veranstaltet.

Der 1865 gegründete Schützenverein hat aus der jeher bestehenden besonderen Verbindung der Schützen zu den christlichen Kirchen und deren Werten diesen kirchlichen Brauch übernommen und sich dessen Fortführung auf die Fahne geschrieben. Nicht nur die Fortführung der Prozession, sondern auch der Name des Schützenvereins sind dieser engen Bindung zuzuordnen. Die logische Folge ist, dass auch das alljährliche Schützenfest, wie früher der Jahrmarkt, nunmehr an dem Wochenende der Prozession, also drei Wochen nach Pfingsten, gefeiert wurde und wird. So hat auch der Schützenfesttermin christliche Wurzeln.

Jungschützen tragen die hölzerne Blasius-Statue.

Die Prozession geht dem alten Gelübde folgend bei jedem Wetter. So wird erzählt, dass in den 1960er Jahren der damalige Pastor Streier, nachdem bei starkem, anhaltendem Regen die Vereinsführung das Antreten zu lange hinausgezögert habe, den mahnenden Satz sagte: „Ich gebe Euch jetzt noch eine Viertelstunde. Wenn Ihr dann nicht angetreten seid, gehe ich die Prozession alleine.“ Sodann wurde unverzüglich angetreten und die Prozession, wenn auch etwas verkürzt, durchgeführt.
Die Prozession wird selbstverständlich vom Schützenverein mitgestaltet. So tragen die Offiziere seit jeher den Baldachin und seit einigen Jahren die Jungschützen die hölzerne Blasius-Statue.

Eine der vier Stationen: Die geschmückte Kreuzbergkapelle.

Der heilige St. Blasius war zuerst Arzt, dann Bischof von Sebaste, er floh vor der Christenverfolgung in eine Höhle. Als er entdeckt wurde, kam er ins Gefängnis und wurde dort für viele zum Helfer und Tröster.
So befreite er einen Knaben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, vor dem Erstickungstod.
Der Blasiussegen mit den gekreuzten Kerzen an seinem Gedenktag am 3. Februar geht auf diese Erzählungen zurück. Diese Heiltaten des heiligen Blasius waren für die Gründer des Schützenvereins der Grund, zum Schützenfest die St.-Blasius-Schützenprozession zu begehen. St. Blasius ist einer der 14 Nothelfer und wird bei Halsleiden angerufen. Er ist weiterhin Patron der Ärzte, Weber, Wollhändler, Wachszieher, Schneider, Gerber und Blasmusiker

Der Heilige St. Blasius